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LSV-Erfolgslauf hält dank Jovan Haso an - Fußball-Bezirksliga: Mit seinem späten 2:1 fügt der Neuling den Steimbkern die erste Saisonniederlage zu

Die spannende Schlussphase entschädigte die zahlreichen Zuschauer für ein lange Zeit dürftiges Derby. Die Entscheidung zum umjubelten Heimsieg der Bezirksliga-Fußballer des Landesberger SV fiel dabei in der 90. Minute, in der das 2:1 (1:0) gegen den SV BE Steimbke fiel. Die Gäste kassierten gestern ihre erste Saisonniederlage und verloren die Tabellenführung an Rehdens U23.

 

Den entscheidenden Treffer markierte Jovan Haso, der wunderschön von Sedo Haso in Szene gesetzt wurde. Zuvor hatte sich sein über die ganze Spielzeit stark agierender Bruder gegen Thomas Wulf im Eins-gegen-eins durchgesetzt, danach Dennis Pissor abgeschüttelt und zwischen Patrick Pachonik und Jan Dase hindurchgepasst.

Steimbkes Coach Ralf Przyklenk kommentierte den späten Knockout nach Abpfiff äußerlich gelassen, sparte aber nicht mit Kritik an der eigenen Leistung: „Wir haben die erste Halbzeit total verpennt, haben richtig schlecht gespielt. Nach der Pause haben wir zwar den Druck erhöht, aber unser Aufbau und das taktische Verhalten passten immer noch nicht. Alles in allem müssen wir aber selbst, wenn es schlecht läuft, unsere Chancen nutzen, wenn wir sie bekommen. Das ist derzeit unser großes Manko.“ Der SV BE befindet sich nach den vorherigen zwei Remis gegen Heiligenfelde (3:3) und Marklohe (0:0) sowie dieser verdienten Niederlage in Landesbergen völlig neben der Spur.

Der siegreiche LSV tat jedoch auch etwas, um die Gäste nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Trainer Markus Thielker stellte mit dem gleichen Personal der Vorwoche von einem 4:5:1- auf ein 4:4:2-System um und beorderte etwa Routinier André Jezek von der linken auf die rechte Seite. Ziel war es, die Außenbahnen des Gegners auszubremsen. Mit Christopher Pusch verfügten die Platzherren an diesem Nachmittag zudem über einen sicheren Rückhalt. Darüber hinaus zahlte sich das Eckballtraining unter der Woche aus, als Sedo Haso in der 25. Minute nach Eingabe von Marvin Dützmann per Kopf zur Führung traf; Gegenspieler Ümit Tavan hinderte ihn nicht.

Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Jan Rieckhof fiel nach dem Seitenwechsel nicht überraschend (77.), da die Steimbker in den zweiten 45 Minuten mehr taten und mit dem eingewechselten Dominik Chwalek spürbar Schwung in die Aktionen kam. Das 1:1 resultierte aus einem Foulelfmeter, der keiner war: Der vermeintliche Übeltäter Jovan Haso nahm die Fehlentscheidung aber gelassen hin, wies im Harke-Gespräch im Anschluss darauf hin, „dass wir in anderen strittigen Szenen dafür Glück hatten. Das gleicht sich alles wieder aus.“ Der Kapitän dachte etwa an das wegen Abseits aberkannte Steimbker Tor von Sascha Pachonik (85.).

LSV-Trainer Markus Thielker freute sich, dass seinem Team der Coup und der dritte Dreier am Stück gelungen war: „Ein ganz großes Kompliment an alle.“ Beim Neuling, der auf Platz fünf kletterte, sei allen bewusst, dass es drei weitere Punkte gegen den Abstieg waren.

SV BE Steimbke: Schwarzenberg – Theiss (80. Remmert), Wulf, Dase, Marre – Bremermann, Tavan (44. Rieckhof) – P. Pachonik, Neugebauer (67. Chwalek), Pissor – S. Pachonik.

Torfolge: 1:0 (25.) Sedo Haso; 1:1 (77., Foulelfmeter) Jan Rieckhof; 2:1 (90.) Jovan Haso.

Auffälligster Steimbker: Domenik Chwalek.

Schiedsrichter: Marc-Philip Lehmann (SV Borussia Hannover) hielt seine anfangs wirklich sehr gute Linie nicht durch. Seinem Gespann „sammelte“ dabei letztlich mehrere Fehleinschätzungen, die das Derby hätten entscheiden können.

Zuschauer: 220

aus: "Die Harke", Ausgabe vom 05.10.2015