Bereits am dritten Spieltag erlebt die Fußball-Bezirksliga ihren ersten ultimativen Gipfel: Der SV BE Steimbke empfängt bereits heute (19.30 Uhr) den SC Uchte – die Partie wurde auf Wunsch der Südkreisler vorgezogen, weil am Sonnabend Offensivmann Fabian Siemann heiratet.

Welch eine Einmütigkeit unter den Trainern der Bezirksliga: 15 von 16 tippen auf den SV BE als Titelaspiranten (der „Ausreißer“ ist Steimbkes Trainer Ralf Przyklenk), und nicht viel schlechter ist die Quote beim SCU, den zwölf gegnerische Trainer auf dem Zettel haben. Das erste Beschnuppern haben beide Teams schon hinter sich, in der ersten Runde des Bezirkspokals waren die Südkreisler mit 2:1 erfolgreich. Schlussfolgern lässt sich daraus für das heutige Spiel jedoch wenig, zumal vor allem beim Gast wichtige Figuren wegbrechen.

Schweren Herzens hat SCU-Trainer Jens Meier seinem Abwehrchef Florian Heidenreich eine gute Reise gewünscht – der Kopf der Mannschaft, Organisator, Stabilisator, Spieleröffner und Chancenverhinderer in Personalunion, hat sich mit der Familie in einen lange geplanten Kurzurlaub verabschiedet. Noch nicht wieder einsatzbereit ist Jens Hilgemeyer aufgrund einer Knöchelverletzung. Damit fehlen Meier zwei Eckpfeiler, die maßgeblich zum Pokalsieg Anfang August beigetragen hatten. Meiers Liste ist jedoch noch länger: Fabian Siemann fällt wie beschrieben aus privaten Gründen aus, Tim Kelkenbergs Einsatz entscheidet sich frühestens nach dem Warmmachen, Matthias Bredau hat in dieser Woche erstmals wieder mit dem Team trainiert, Gerrit Gräper und Philipp Braun sind noch im Lauf- und Johannes Giese im Aufbautraining. „Wir werden aber dennoch eine gute erste Elf aufbieten“, sagt Meier fast trotzig. Der Trainer freut sich ungeachtet der Personalsituation auf ein Derby ohne großes Säbelrasseln, aber dennoch mit viel Prestige und hoher Erwartungshaltung. „Ist doch toll, dass die beiden Topfavoriten auf den Aufstieg diesmal aus dem Kreis Nienburg kommen.“ Registriert hat Meier naturgemäß die wiederum starke Trefferquote von Steimbkes Torjäger Sascha Pachonik (fünf Stück in zwei Spielen), „er schickt sich an, die 37 Tore aus dem Vorjahr zu wie- derholen“, sagt der Coach. „Aber wir werden Steimbke nicht den Gefallen tun, nur auf Sascha zu achten.“

Die Uchter Personalnot nimmt Steimbkes Coach Przyklenk interessiert zur Kenntnis, und doch tangiert sie ihn nur peripher. Denn weder im Pokalspiel in Uchte noch am vergangenen Sonntag beim 3:1 in Bassum wusste sein Team zu überzeugen. „Wir müssen ganz anders auftreten.“ Frei von Sorgen ist auch Przyklenk nicht, obgleich der Kader noch bessere Möglichkeiten hergibt. Für Jan Rieckhof, der in der Woche dienstbedingt nicht trainieren konnte, rückt voraussichtlich Ümit Tavan in die Startelf. Thorben Neugebauer weilt noch im Urlaub, Marcel Wind und Patrick Thomas sind im Aufbautraining, Marven Feist
und Jan-Kramer-Hoffmann haben gerade erst wieder das Training aufgenommen. Noch kein Thema für die Startelf ist Neuzugang Dominik Chwalek, „er braucht noch Zeit, um fit zu werden“.

aus: "Die Harke", Ausgabe vom 21.08.2015